Die Geschichte vom kleinen grünen Apfel
Aktualisiert: 9. Nov. 2022
oder warum es nichts über dich aussagt, wenn dich jemand nicht mag

Es ist September im Alten Land in der Nähe von Hamburg. Es ist Erntezeit für all die Apfelbäume, die dort stehen. An einem dieser Bäume reifte vom Frühjahr bis jetzt im September ein kleiner grüner Apfel heran.
Er war noch einer von den alten Sorten. Der Apfelbauer war besonders stolz auf diese Apfelsorte, denn sie war ganz anders als die modernen Sorten von heute. Dieser Apfel duftete richtig nach Apfel, schmeckte süß säuerlich und war sehr saftig.
Behutsam pflückte der Apfelbauer den kleinen grünen Apfel vom Baum und legte ihn in eine Holzkiste zu den anderen kleinen grünen Äpfeln. Da war was los alle waren aufgeregt. Allen war klar es ändert sich jetzt alles. Das macht auch schon manchmal Angst. Da iwrd diskutiert spekuliert wo es wohl hingehen mag, wie es dort wohl ist? Tief in seinem inneren spürte der kleine grüne Apfel aber dass alles gut sein würde und er seiner Bestimmung entgegentrat.
Die Kiste machte sich nun auf die Reise und so kam der kleine grüne Apfel zum Obst und Gemüseladen von Friedhelm Sommerkorn nach Hamburg. Er hat einen wunderbaren Gemüseladen. Vor dem großen Fenster stehen das Obst und das Gemüse vor der Sonne geschützt unter einer grün weiß gesteiften Markise. Um in den Laden zu gelangen, geht man 3 Stufen hinauf und steht dann in seinem Laden. Das Schmuckstück im Laden ist der alte Verkaufstheke und die antike Kasse noch mit Hebel zum Drehen damit die Summe registriert wird und die Kassenschublade sich öffnet. Hinter dem Tresen steht Friedhelm. Er hat eine kleine, rundliche Statur, welche durch die grün/weiße Schürze noch betont wird. Sein schütteres Haar wird meist durch einen Strohhut bedeckt unter dem er seine Kunden mit seinen lustig blitzenden Augen, seinem herzlichen lächeln und einem heiteren moin moin begrüßt. Jeder im Viertel kennt ihn und viele kaufen ihr Obst und Gemüse bei ihm, denn er hat auch immer ein offenes Ohr für die Menschen.
Dorthin kommt nun unser kleiner grüner Apfel. Er denkt: “Besser hätte es nicht kommen können. Wie schön es hier ist. Er fühlt sich richtig wohl." Friedhelm stellt die Kiste, in dem der kleine grüne Apfel ist, links neben der Eingangstreppe auf die Auslage, so dass auch jeder der in den Laden geht diese sehen kann. Zwei Kisten weiter sieht der kleine grüne Apfel mehrere Kisten mit großen roten glänzenden Äpfeln. Er fragt die Birnen von nebenan, ob sie wüssten, was das ist, dort in der Kiste. Eine Birne meldet sich und sagt, das sind auch Äpfel, sie sehen nur anders aus als Ihr, da es andere Sorten ist. Aha sagt der kleine grüne Apfel und schaut so an sich runter um das andersartige zu erfassen so erfuhr er, dass er ein kleiner grüner Apfel ist und das es noch andere Äpfel gibt die groß und rot sind, wobei einige glänzen und andere wiederum nicht.
Nun kamen zwei Frauen, die schon lange Kundinnen von Friedhelm Sommerkorn sind und stellten sich vor die Auslage. Sie betrachteten die Äpfel und unterhielten sich über sie. Der kleine Apfel hörte, wie die eine Frau zur anderen sagte. Schau Dir mal die mickrigen grünen Äpfel an. Das sind doch keine Äpfel. dabei nahm
sie einen von den großen roten in die Hand und sagte so muss ein richtiger Apfel aussehen. Der kleine grüne Apfel hörte das alles, schaute an sich herunter und fragte sich was mit ihm nicht stimmte. Er merkte nur wie die Worte der Frau tief in sein kleines Apfelherz eindrangen und er traurig wurde. Einige Stunden später kam ein Ehepaar an die Auslage. Die Frau wollte gerade den kleinen grünen Apfel nehmen und ihn Friedhelm zum Einpacken in die Papiertüte geben als ihr Mann sagte: Liebling, bitte das ist doch kein Apfel. Der ist mit einem Biss weg und wie der schon aussieht. Lass uns doch bitte einen von den großen roten nehmen. Da half es auch nicht das Friedhelm sagte: "Dass der kleine grüne Apfel aber geschmacklich ausgezeichnet sei." Im Gegenteil das machte das ganze nur noch schlimmer. Der Mann sagte zu Friedhelm: “Die werden sie doch im Leben nicht los diese Äpfel wer will die denn noch haben. "Da haben sie sich ja einen schönen Ladenhüter eingekauft.“ Die Worte gingen an Friedhelm nicht spurlos vorbei. Er schämte sich dafür, dass er sich noch nicht hat von dieser Apfelsorte trennen können. Er kam sich altmodisch vor, der Mann hatte wahrscheinlich recht wer will schon noch so einen Apfel haben. Der kleine grüne Apfel weinte still vor sich hin. Er war so traurig darüber, dass er so war wie er war und schluchzte warum will mich keiner, wenn ich doch nur so sein könnte wie die großen roten Äpfel. Als Friedhelm dann noch die Kiste mit den kleinen grünen Äpfeln mit in den Laden nahm und in die hintere dunkle Ecke des Ladens stellte brach für den kleinen grünen Apfel die Welt zusammen. Er schämte sich so dafür, dass er klein und grün war, dass er sich schon fast dafür hasste.
Am nächsten Morgen hatte Friedhelm eine andere Kiste mit Gemüse an den Platz der Auslage gestellt an dem sonst immer die Kiste mit den kleinen grünen Äpfeln stand und er hatte schon fast vergessen das in der dunklen Ecke im Laden die kleinen grünen Äpfel standen. Er war wie immer fröhlich und gut gelaunt. Der kleine grüne Apfel aber hatte eine schreckliche Nacht hinter sich voller Trauer und Selbstvorwürfe. Er war nun davon überzeugt der hässlichste Apfel unter Gottes Sonne zu sein, wenn man überhaupt noch Apfel zu ihm sagen konnte.
Nun kam an diesem Morgen Lotta in den Laden. Lotta ist 9 Jahre alt und wohnt in Frankfurt am Main. In den Ferien ist sie immer bei ihrer Oma in Hamburg und die wohnt 3 Häuser entfernt von dem Obst- und Gemüseladen. Oma hat sie gebeten bei Friedhelm Äpfel kaufen zu gehen, und zwar die kleinen grünen, die Lotta so liebt.
Lotta ist ganz verdutzt als sie wie gewohnt zur Auslage geht und statt der Kiste mit den kleinen grünen Äpfeln dort nun Gemüse liegt. Sie geht in den Laden und sagt Onkel Friedhelm wo sind die kleinen grünen Äpfel. "Lotta, sagt er, willst Du nicht lieber die großen roten Äpfel nehmen." "Nein, sagt Lotta. Die sind nur groß und rot die kenne ich aus Frankfurt, die schmecken nicht so gut."
Na gut, hier habe ich noch kleine grüne Äpfel. Friedhelm holt die Kiste aus der dunklen Ecke. Aber warum stehen die da ganz hinten diese wunderbaren Äpfel., fragt Lotta? Du findest sie wunderbar. Was ist an ihnen wunderbar, Lotta? Lottas Augen beginnen zu leuchten. Sie greift in die Kiste und nimmt den kleinen grünen Apfel in die Hand, der plötzlich ganz aufmerksam zuhört. Schau Onkel Friedhelm. Er ist genau eine Portion- nicht zu viel nicht zu wenig. Da riech mal dran und streckt Friedhelm den Apfel unter die Nase. Es gibt keinen Apfel, der noch so schön nach Apfel duftet, die anderen riechen nach nichts. Und wenn man dann reinbeißt, sagt Oma immer, ist es wie früher zu Hause, wenn sie sich vom Apfelbaum im Garten einen Apfel genommen hat, dieser schmeckt noch genau so, einfach gut. Oma sagt immer das ist ein Apfel für alle Sinne und das finde ich auch, sagt Lotta im Brustton der Überzeugung. So hatte Friedhelm das noch nie gesehen. Auf einmal war dieser Apfel auch etwas ganz Besonderes für ihn, anders als die andern aber besonders.
Das Herz des kleinen grünen Apfels wurde leichter. Die Trauer und der Selbsthass in seinem Herzen wichen und er fühlte sich geliebt und angenommen so wie er war. Er konnte sich nichts Schöneres vorstellen als mit Lotta mitzugehen, dem Menschen, der in ihm so etwas Besonderes sieht.
Wisse, ob dich jemand mag oder nicht ist Geschmacksache und sei mal ehrlich Du magst ja auch nicht jeden leiden und das sagt über die Person rein gar nichts aus. Es ist lediglich dien Geschmack.
Hast Du Fragen zu dem Artikel dann rufe mich einfach an oder möchtest Du dich begleiten lassen auf deiner Reise dann buche hier dein Klärungsgespräch mit mir.
Mögest auch Du in dir das Besondere, Einzigartige erkennen und anderen erlauben können dich nicht zu mögen!
Namasté Anja

Anja Wendt
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